Dank 2.000 wissen wir jetzt, wie das antike Rom roch
CORDOBA, Spanien — Der Duft des antiken Roms wurde zum Leben erweckt, nachdem Forscher ein versiegeltes Fläschchen mit römischem Parfüm aus der Zeit Christi geöffnet hatten. Überraschenderweise scheint vor 2.000 Jahren ein Patschuliöl-ähnlicher Duft die Luft durchdrungen zu haben.
Das Fläschchen war mit einem Dolomitstopfen, einer Form aus Kohlenstoff, perfekt verschlossen und fest mit Bitumen bedeckt. Dies trug zur „außerordentlichen“ Konservierung des Inhalts in dem winzigen Glasbehälter bei. Dieser Behälter wurde 2019 bei einer archäologischen Ausgrabung in einem Mausoleum entdeckt, das während eines Hausbauprojekts in der Calle Sevillat ausgegraben wurde. Der Standort befindet sich in Carmo, heute bekannt als Carmona, in der Nähe von Sevilla in Spanien. Die darin enthaltene Salbe wurde in einem Quarzgefäß aufbewahrt und verfestigt, das einwandfrei verschlossen blieb.
Bei dem Grab handelte es sich offenbar um eine Gemeinschaftsbegräbnisstätte, die wahrscheinlich einer wohlhabenden Familie gehörte. Neben zahlreichen Gegenständen im Zusammenhang mit Bestattungsritualen wurden sechs Aschenurnen gefunden, die die Überreste von drei Männern und drei Frauen enthielten. In einer der Glasurnen, in denen sich die eingeäscherten Skelettreste einer Frau zwischen 30 und 40 Jahren befanden, wurde ein Stoffbeutel gefunden. Der Beutel enthielt drei Bernsteinperlen und ein kleines, in Amphorenform geschnitztes Quarzfläschchen mit der Salbe.
Der wirklich außergewöhnliche Aspekt dieser Entdeckung war die perfekt versiegelte Beschaffenheit des Behälters und die Erhaltung der festen Parfümrückstände im Inneren, was eine detaillierte Untersuchung seiner Zusammensetzung ermöglichte.
José Rafael Ruiz Arrebola, Professor für Organische Chemie an der Universität Cordoba, analysierte die Probe. Er und sein Team nutzten Röntgenbeugung und Gaschromatographie in Verbindung mit Massenspektrometrie, um die Bestandteile des Parfüms zu erkennen.
Die Forscher fanden heraus, dass der kleine zylindrische Stopfen aus Dolomit bestand, perfekt passte und mit Bitumen abgedichtet war. Es wurden zwei Schlüsselkomponenten des Parfüms identifiziert: eine Basis oder ein Bindemittel, das dazu beitrug, das Aroma zu bewahren, und die Essenz selbst.
Das Bindemittel war Pflanzenöl, möglicherweise Olivenöl, wie die Analyse nahelegte. Bei der Essenz handelte es sich um Patschuli, ein ätherisches Öl, das aus einer Pflanze indischen Ursprungs gewonnen wird. Patchouli wird in der modernen Parfümerie häufig verwendet, seine Verwendung während der Römerzeit war jedoch bisher unbekannt.
Die großartige Beschaffenheit des Grabes und insbesondere das Material, aus dem das Gefäß mit dem Parfüm hergestellt wurde, weisen darauf hin, dass es sich um ein Produkt von erheblichem Wert handelte.
Die Studie wurde in der Zeitschrift Heritage veröffentlicht.
Jim Leffman, Autor des South West News Service, hat zu diesem Bericht beigetragen.
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